Ist eine Wurzelentzündung immer nur das Ergebnis falscher Putztechnik und Karies? Oder gibt es noch andere Aspekte, die zu dieser Diagnose führen? Aber die entscheidende Frage ist doch, warum man sie bekommt? Dieser Frage geht dieser Post auf die Spur.
Ich brauche eine Wurzelbehandlung!
Mein Zahn ist abgestorben!
Soll ich die Zyste operieren lassen?
Ist es besser einen wurzelbehandelten Zahn ziehen zu lassen?
Fragen über Fragen, die mir täglich gestellt werden. Früher, als ich noch in der Praxis gearbeitet habe, hatte ich eine andere Sicht auf dieses Thema. Damals, das ist auch die Haltung der modernen Zahnmediziner, wollte ich jeden Zahn erhalten. Und eine Wurzelbehandlung oder eine Wurzelspitzenresektion stellten in meinen Augen ( allgemeine Lehrmeinung an Universitäten) die einzige Möglichkeit dar, einen Zahn langfristig in der Mundhöhle zu halten.
Damals habe ich die Zähne isoliert vom Körper betrachtet
In meinem Universitätsstudium wurde ich zu eine Spezialistin von Zähnen ausgebildet. Mein Arbeitsfeld war sehr klein und hatte kaum einen Bezug zur Allgemeingesundheit. Ich habe gelernt, sehr präzise und genau auf hundertstel Millimetern zu arbeiten. Dabei habe ich, aber auch meine Kollegen, sehr oft die Sicht auf das Große Ganze verloren.
Der Praxisalltag hat mich jedoch gelehrt, dass selbst das technisch perfekteste Ergebnis, nicht immer gleichbedeutend mit Beschwerdefreiheit oder Heilung ist. Regelmäßig kommen Patienten in Zahnarztpraxen und klagen über Beschwerden nach erfolgter und technisch einwandfreier Behandlung. Vom schulmedizinischen Stand kann dem Patienten nicht geholfen werden, da offensichtlich alles in bester Ordnung ist. Häufig wird in solchen Fällen das Wort „psychosomatisch“ verwendet und die Überweisung für den Psychologen ausgestellt.
Heute betrachte ich alle Symptome aus holistischer Sicht
Das bedeutet, dass ich ein Symptom auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene betrachte und bei der körperlichen Betrachtung ganzheitliche Aspekte einbeziehe. Dazu gehören Ansätze aus der traditionell chinesischen Medizin, der Homöopathie, der Akupunktur und Energiemedizin, aber auch ganz besonders der Ernährungsmedizin. Denn aus meiner heutigen Sicht liegt in der Art der Nährstoffzufuhr, -menge und -qualität ein großer Schlüssel zu Gesundheit.
Was kann man aus einer Wurzelentzündung lernen?
Hier müssen wir die drei Ebenen getrennt voneinander betrachten:
Körperliche Ebene:
Eine Zahnwurzelentzündung entsteht meist durch einen kariösen Angriff, der die Pulpa (Nervhöhle) erreicht und mit Bakterien infiziert hat. Diese Infektion breitet sich innerhalb der einzelnen Zahnwurzeln und den darin befindlichen Nerven und Gefäßen aus. Sobald dieser Prozeß begonnen hat, ist er nicht mehr reversibel, das heisst, der Nerv stirbt ab und dabei entstehen „Leichengifte“, die die umgebenden Strukturen reizen und Entzündungsreaktionen auslösen. Hier ist die Entfernung des infizierten Materials nötig und wichtig, um weitere Schäden zu vermeiden. Wie diese Entfernung aussieht (Wurzelbehandlung oder Extraktion), muss jedoch individuell getestet und entschieden werden. Dazu wende ich gerne die kinesiologische Testung an. Ganzheitlich praktizierende Zahnärzte machen das auch.
Warum es zu einer Karies in diesem Ausmaß kam oder kommen konnte, hat unterschiedliche Ursachen, die hier den Rahmen sprengen. Eines kann ich aber ganz deutlich sagen: Die Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren. Zahngesunde Ernährung im Sinne von :
Ausgeglichener Säure-Basenhaushalt
Zuckerverzicht
Ausgeglichene Vitamin D3- Bilanz
Frischkost
Biologisch und pestizidfrei
Vollwertig
Seelische Ebene:
Hierbei muss geschaut werden, an welchem Zahn die Wurzelentzündung stattfindet und der Bezug zum Meridiansystem hergestellt werden. Dieses zeigt nicht nur, wie in der Pecana-Zahntabelle beschrieben, einen Zusammenhang zu anderen Organen und Strukturen im Körper, sondern auch zu seelischen und emotionalen Zuständen. Diese Korrelation fand Dr. Edelmann vor etwa 30 Jahren heraus. Dabei können Rückschlüsse auf den seelischen Zustand der Person während der Entstehung dieses Symtoms gezogen werden. Letztlich ist das Symptom immer ein Zeichen an uns selbst. Es ist wie ein Alarmknopf im Auto, der rot blinkt. Neben dem emotionalen Bezug durch das Meridiansystem gibt auch die Lage der Symptome innerhalb des Zahnes Aufschluss über ein zu lösendes Thema. Alles was sich im Wurzelbereich abspielt (auch Zysten oder Knochenabbau) hat mit der Verwurzelung und unserer Erdung zu tun. Man sollte sich immer fragen, was einen aus dem Gleichgewicht gebracht oder die Füsse unter dem Boden weggezogen hat. Auch Umzüge und Trennungen können dazu beitragen, dass es eine seelische Instabilität gibt, die mit entsprechenden Mental-, Energie- und Yogatechniken aufgelöst werden kann. Das sind Bestandteile meines holistischen Therapieansatzes.
Geistige Ebene:
Bei allem was uns im Leben passiert, sind unsere Gedanken unsere ständigen Begleiter. Wie wir über eine Erkrankung oder Diagnose denken bestimmt darüber, ob sich unser Stresspegel erhöht oder nicht. Sobald unser Körper im sogenannten Sympathikus-Tonus ist, werden die regenerativen Prozesse im Körper gestoppt. Das bedeutet, dass Immunabwehr, Zellerneuerung und Regeneration ausgeschaltet sind. In diesem Zustand verschlimmert sich der Krankheitszustand. Auf unsere Gedanken und den Stresspegel können wir bewusst Einfluss nehmen und somit den Heilungsverlauf positiv unterstützen. Maßnahmen wie Meditation, autogenes Training, Zahn-Yoga oder das sogenannte „positive Denken“ finden hier Anwendung.
Fazit
Aus einer Wurzelentzündung des Zahnes kann man unterschiedlichste Lehren ziehen. Einerseits sagt sie etwas über die Qualität der Ernährung aus und regt den Betroffenen dazu an, den Nährwertgehalt des täglichen Essens zu überprüfen. Nicht alle Menschen sind berufsbedingt in der Lage, die Ernährung auf eine vollwertige, antikariogene Ernährung umzustellen. Trotzdem könne sie dafür Sorge tragen, dass die für die Zahngesundheit entscheiden Nährstoffe (z.B. Vitamin D3, Vitamin K2, Magnesium, Calcium, Q10, Zink, Selen, Omega3, Omega 6, Kieselsäure, Vitamin C, E, A , B12, B6, B3, B5) zugeführt werden (zum Beispiel durch Nahrungsergänzungsmittel). Weitere Faktoren, die auf eine Wurzelentzündung Einfluss haben, wie zu großer Druck (Knirschen, Fehlokklusion, Spangentherapie) stehen häufig mit äußeren Umständen in Zusammenhang. Also damit, welches Selbstbild oder Selbstbewusstsein man hat, wie man sich annimmt, welchem Stress man ausgesetzt ist. Das Symptom regt also auch hier dazu an, sich mit solchen Themen zu befassen. Natürlich ist die Verwurzelung in sich selbst, aber auch in der Umgebung (berufliche, familiäre, logistische Umgebung) ein wichtiges Thema hinter Wurzelentzündungen. Und nicht zuletzt können alte Programme aus der Kindheit, die tief im Unterbewusstsein verankert sind, dazu beitragen, dass eine ganz bestimmte Zahnwurzel Alarm schlägt. Wie das in einem holistischen Therapieansatz zu lösen ist, beschreibe ich mit meiner Kollegin Irmgard Bronder in unserem Onlinekurs „Holistische Zahngesundheit- Erkenne die Zeichen deiner Zähne und heile dich selbst“
Dennoch ist es egal, auf welcher der drei Ebenen die Wurzelentzündung ausgelöst wurde. Wichtig ist zu verstehen, dass es sich immer um einen Energiemangel handelt, der der Entstehung des Symptoms auf körperlicher Ebene vorausgeht. Und dieser Energiemangel kann durch körperliche (Ernährung, Druck), seelische (Emotionen, Unterbewusstsein) oder geistige (Angst, Stress, Selbstwertmangel) Aspekte initiiert sein. Unabhängig vom der Ebene gilt es den Code, den unser Körper mit einem Symptom verschlüsselt zu erkennen bzw. zu entschlüsseln, um holistisch gesund zu leben. Dann erübrigen sich weitere Symptome, die letztlich nur rote Alarmknöpfe sind.
Alles Liebe